Schuld an Bühne
Schauspiel Stuttgart
2012
René Zahnd
BAB UND SANE
von
René Zahnd
Schauspiel Stuttgart
Premiere: 02. Februar 2012
René Zahnd
Schauspiel Stuttgart
Premiere: 02. Februar 2012
Das Stück spielt in einer Diktatorenvilla in der Schweiz.
Tatsächlich könnte ein goldenes Bällebad in einer exzentrischen Villa
existieren, gleichzeitig spielt es auf die Schweiz als
Geldspeicher schlechthin an. Als absurder Aufbewahrungsort zweier Männer unterstützt es ihr Spiel, das zwischen albern-kindlichem Getue und wahnhafter Besessenheit schwankt. Das Camouflage-Muster, mit Schädeln durchzogen, verweist drohend auf die militärisch-kriegerische Herkunft des eigentlichen Eigentümers. Teile dieser Folie werden abgezogen und an der Wand neu zu einer Weltkarte arrangiert, um sich diese untertan zu machen. Man spielt mit Truppenbewegungen und träumt von Eroberung und Kontrolle.
Photos: Matthias Dreher / Schauspiel Stuttgart © 2012
Besetzung
Bab
Sane Regie Bühne Kostüme Dramaturgie |
Michael Stiller
Sebastian Röhrle Markus Klemenz Daniel Unger Irmela Schwengler Anna Gubiani |
Photos: Matthias Dreher / Schauspiel Stuttgart © 2012
Pressestimmen
„Die deutschsprachige Erstaufführung war am Donnerstag in der Spielstätte Nord zu sehen, als gelungener Auftakt des Autorenwochenendes Freiheit und Kunst im Staatsschauspiel Stuttgart.
Regisseur Markus Klemenz trifft den bitter-ironischen Ton der Spiele, die Bab und Sane gegen ihre Ängste vor dem Vergehen miteinander inszenieren. Dazu passt der ironische Gestus von Daniel Ungers Bühne: In einem Swimmingpool ersetzen Goldkugeln das Wasser. In ihrem glitschigen Morast aus Protz und Ausbeutung suhlen sich Bab und Sane in ihren Billiganzügen überm Hawaiihemd (Kostüme: Irmela Schwengler) im einen Augenblick genüsslich, um im nächsten von diesem Goldsumpf wie von einem gierigen Kraken verschlungen zu werden.“
Stuttgarter Nachrichten, 06. Februar 2012
"Das auf einer wahren Begebenheit fußende Zweimannstück ist [...] von Markus Klemenz ideenreich inszeniert worden! [...] Ein groteskes Auf und Ab, als bewege eine Geisterhand die Machtschaukel. Und tatsächlich: es ist ein Geist, ein geisterhaft Abwesender, der sich im Kopf von Bab und Sane festgekrallt hat.
Wer dieser Abwesende ist, verraten schlagend Bühne und Kostüme Es handelt sich um den vom Autor nicht namentlich erwähnten afrikanischen Diktator Mobutu. Längst gestürzt, besitzt er noch eine Villa in der Schweiz. Bab und Sane sind die Hüter des Hauses, von dem im oberen Foyer des NORD nur der mit Goldkugeln gefüllte Pool steht. Die Wächter baden in diesem Luxus. Im Wortsinn. Sie tauchen in den obszönen Reichtum ein und stoßen dort nicht nur auf Mobutus Insignien, auf Leopardenmütze, Hornbrille und Gehstock, sondern auch auf das, was von Mobutus Opfern übrig blieb: Schädel und Knochen. Das Grauen blitzt auf und wetterleuchtet durch die absurden Weltbetrachtungen."
Stuttgarter Zeitung, 06. Februar 2012
"Spielort ist die 'Villa Paradies', die der brutale Herrscher in Lausanne errichten ließ. Dort lebte er im aberwitzigen Wohlstand, während seine Landsleute hungerten.
Bühnenbildner Daniel Unger hat die Bar im Foyer der Spielstätte am Stuttgarter Löwentorbogen in eine mondäne Wellness-Oase umgebaut. Von der Mauer des Schwimmbads blättert Goldpapier. Das Becken ist bis zur Kante mit goldenen Plastikkugeln gefüllt. In diesem Reich eines unsinnigen Luxus versinken die Wächter des Hauses, für die Irmela Schwingler exotisch bunte Kostüme entworfen hat."
Esslinger Zeitung, 04. Februar 2012
Regisseur Markus Klemenz trifft den bitter-ironischen Ton der Spiele, die Bab und Sane gegen ihre Ängste vor dem Vergehen miteinander inszenieren. Dazu passt der ironische Gestus von Daniel Ungers Bühne: In einem Swimmingpool ersetzen Goldkugeln das Wasser. In ihrem glitschigen Morast aus Protz und Ausbeutung suhlen sich Bab und Sane in ihren Billiganzügen überm Hawaiihemd (Kostüme: Irmela Schwengler) im einen Augenblick genüsslich, um im nächsten von diesem Goldsumpf wie von einem gierigen Kraken verschlungen zu werden.“
Stuttgarter Nachrichten, 06. Februar 2012
"Das auf einer wahren Begebenheit fußende Zweimannstück ist [...] von Markus Klemenz ideenreich inszeniert worden! [...] Ein groteskes Auf und Ab, als bewege eine Geisterhand die Machtschaukel. Und tatsächlich: es ist ein Geist, ein geisterhaft Abwesender, der sich im Kopf von Bab und Sane festgekrallt hat.
Wer dieser Abwesende ist, verraten schlagend Bühne und Kostüme Es handelt sich um den vom Autor nicht namentlich erwähnten afrikanischen Diktator Mobutu. Längst gestürzt, besitzt er noch eine Villa in der Schweiz. Bab und Sane sind die Hüter des Hauses, von dem im oberen Foyer des NORD nur der mit Goldkugeln gefüllte Pool steht. Die Wächter baden in diesem Luxus. Im Wortsinn. Sie tauchen in den obszönen Reichtum ein und stoßen dort nicht nur auf Mobutus Insignien, auf Leopardenmütze, Hornbrille und Gehstock, sondern auch auf das, was von Mobutus Opfern übrig blieb: Schädel und Knochen. Das Grauen blitzt auf und wetterleuchtet durch die absurden Weltbetrachtungen."
Stuttgarter Zeitung, 06. Februar 2012
"Spielort ist die 'Villa Paradies', die der brutale Herrscher in Lausanne errichten ließ. Dort lebte er im aberwitzigen Wohlstand, während seine Landsleute hungerten.
Bühnenbildner Daniel Unger hat die Bar im Foyer der Spielstätte am Stuttgarter Löwentorbogen in eine mondäne Wellness-Oase umgebaut. Von der Mauer des Schwimmbads blättert Goldpapier. Das Becken ist bis zur Kante mit goldenen Plastikkugeln gefüllt. In diesem Reich eines unsinnigen Luxus versinken die Wächter des Hauses, für die Irmela Schwingler exotisch bunte Kostüme entworfen hat."
Esslinger Zeitung, 04. Februar 2012
Photos: Matthias Dreher / Schauspiel Stuttgart © 2012