Schuld an Bühne
Stadttheater Ingolstadt
2017
Musical von LUND & BÖHMER
STELLA
von
Peter Lund und Wolfgang Böhmer
Stadttheater Ingolstadt
Premiere: 21. Oktober 2017
Peter Lund und Wolfgang Böhmer
Stadttheater Ingolstadt
Premiere: 21. Oktober 2017
Stella Goldschlag ist jung, blond und ehrgeizig. Und sie will ein berühmter Star werden. Aber wir befinden uns mitten im zweiten Weltkrieg und Stella ist Jüdin. Ihre Familie bemüht sich vergeblich um die Ausreise aus Deutschland. Als Stellas Eltern verhaftet werden, kollaboriert sie mit den Nazis, um sie vor der Deportation zu schützen. Sie wird zur sogenannten »Greiferin« der Gestapo und verrät im Laufe des Krieges bis zu 300 untergetauchte Juden, die daraufhin in Lager kommen. Nach dem Krieg wird sie als »Volksverräterin« vor Gericht gestellt. Die junge Bundesrepublik ist empört. Stellas Wunsch nach Berühmtheit hat sich auf grausame Weise erfüllt.
Peter Lund hat aus diesem zunächst absolut Musical-untauglich erscheinenden Stoff zusammen mit Wolfgang Böhmer ein Singspiel gestrickt. Auf die Frage warum, antwortet er ganz einfach mit: »Gute Unterhaltung muss weh tun«. Und der Erfolg und die Auszeichnung »Musical des Jahres 2016« geben ihm Recht.
Peter Lund hat aus diesem zunächst absolut Musical-untauglich erscheinenden Stoff zusammen mit Wolfgang Böhmer ein Singspiel gestrickt. Auf die Frage warum, antwortet er ganz einfach mit: »Gute Unterhaltung muss weh tun«. Und der Erfolg und die Auszeichnung »Musical des Jahres 2016« geben ihm Recht.
Photos: Jochen Klenk © 2017
Besetzung
Stella Goldschlag
Vater Goldschlag Samson Schönhaus Friedheim Schellenberg Rolf Isaaksohn Walter Dobberke Regie Musikalische Leitung Choreografie & Musical Staging Bühnenbild Kostümbild Dramaturgie |
Sarah Horak
Richard Putzinger Felix Steinhardt Peter Reisser Péter Polgár Ralf Lichtenberg Brian Bell Walter Lochmann Sebastian Eilers Daniel Unger Andrea Fisser Paul Voigt |
Photos: Paul Voigt © 2017
Pressestimmen
"Gerichtstag am Stadttheater Ingolstadt: Die Bühne des Großen Hauses ist diesmal in der gleichen Sichtbeton-Optik gestaltet wie der Zuschauerraum. In der Mitte steht nichts als ein Pult. Kein Zweifel: Das Stück spielt hier in Ingolstadt, das Theater wird zum Verhandlungssaal. Strafsache "Stella - Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm".
Es ist mutig von Wolfgang Böhmer (Musik) und Peter Lund (Text), aus dem Stoff eine Art deutsches Singspiel zu basteln. Ein atypisches Musical, ein Stück, in dem es so gut wie keine vorbildlichen, positiven Charaktere gibt. Im vergangenen Jahr wurden sie dafür mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnet.
Das Musical ist ein bunter Bilderbogen, fast so etwas wie Stellas (Alb-)Traum, in dem das ganze Leben sich in ein swingendes, tänzelndes Musical verwandeln sollte. Aber die harte Realität unterbricht den Rausch der Illusionen immer wieder.
Regisseur Brian Bell und sein Bühnenbildner Daniel Unger öffnen immer wieder den strengen, grauen Gerichtsraum und geben den Blick frei auf ein Reich der Fantasie. Da hängt dann plötzlich ein goldschimmernder Varieté-Vorhang, der Gerichtssaal wird zur Bühne für Stella, den Möchtegern-Star. Im zweiten Teil werden die grauen Betonplatten zur Projektionsfläche für Berliner Straßenzüge, am Ende zerbombt.
Das Ende ist natürlich, wie es sich für ein Musical gehört, ein großer Song. Sarah Horak, wie fast immer im Stück im weißen Kleid der Unschuld, singt "Ich bin eure ewige Jüdin, Euer einziger wahrhafter deutscher Star!" - so als hätten wir uns gerade solche Idole immer gewünscht. Begeisterter Premierenjubel.“
Donaukurier, 23.10.2017
Es ist mutig von Wolfgang Böhmer (Musik) und Peter Lund (Text), aus dem Stoff eine Art deutsches Singspiel zu basteln. Ein atypisches Musical, ein Stück, in dem es so gut wie keine vorbildlichen, positiven Charaktere gibt. Im vergangenen Jahr wurden sie dafür mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnet.
Das Musical ist ein bunter Bilderbogen, fast so etwas wie Stellas (Alb-)Traum, in dem das ganze Leben sich in ein swingendes, tänzelndes Musical verwandeln sollte. Aber die harte Realität unterbricht den Rausch der Illusionen immer wieder.
Regisseur Brian Bell und sein Bühnenbildner Daniel Unger öffnen immer wieder den strengen, grauen Gerichtsraum und geben den Blick frei auf ein Reich der Fantasie. Da hängt dann plötzlich ein goldschimmernder Varieté-Vorhang, der Gerichtssaal wird zur Bühne für Stella, den Möchtegern-Star. Im zweiten Teil werden die grauen Betonplatten zur Projektionsfläche für Berliner Straßenzüge, am Ende zerbombt.
Das Ende ist natürlich, wie es sich für ein Musical gehört, ein großer Song. Sarah Horak, wie fast immer im Stück im weißen Kleid der Unschuld, singt "Ich bin eure ewige Jüdin, Euer einziger wahrhafter deutscher Star!" - so als hätten wir uns gerade solche Idole immer gewünscht. Begeisterter Premierenjubel.“
Donaukurier, 23.10.2017
Photos: Paul Voigt © 2017
"'Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm' mit dem Untertitel 'Ein deutsches Singspiel' wurde letztes Jahr in der Neuköllner Oper Berlin uraufgeführt. Die zweite Inszenierung des Stücks hat nun für das Stadttheater Ingolstadt der aus Texas stammende, in Berlin lebende Regisseur Brian Bell eingerichtet....
Sarah Horak singt und spielt die Titelrolle exzellent. Vorzüglich auch die fünf männlichen Darsteller an ihrer Seite. Das von Walter Lochmann am Klavier geleitete Septett musiziert hinreißend. Die angemessen dezente Choreografie (Sebastian Eilers), die Vielfalt rasch wechselnder Kostüme (Andrea Fisser), die pfiffige Bühnenbildidee (Daniel Unger) – eine Kopie der Sichtbeton-Seitenwände des Zuschauerraums samt den sogenannten Goldbildern darauf –, das alles ist vom Besten."
Augsburger Allgemeine, 23.10.2017
"Der Stoff ist heikel. Aber das macht gerade die Qualität dieses preisgekrönten Musicals […] aus", sagt der Kulturkanal über "Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm". Gelobt wird die Inszenierung der "zahlreichen Zeitsprünge und Schauplatzwechsel" und der "vielen raschen Rollenwechsel des Männerquintetts". Regisseur Brian Bell hat es geschafft, "Abscheu vor der Gestapo-Agentin und Verständnis für Stellas Zwangslage und ihren Überlebenswillen in der Waage zu halten, sowie dem Ernst des Themas und dem abwechslungsreichen Schauwert einer Musical-Aufführung gleichermaßen gerecht zu werden". Weiter heißt es über das Bühnenbild [Daniel Unger]: "Geschickt und unaufdringlich werden wenige Versatzstücke als Gerichtssaal-Podest oder die Treppenaufgänge als Rüstungsfabrik genutzt". Stella steht "mit ihrer zerrissenen Biografie im Mittelpunkt". Es handelt sich um eine "gut getimte Aufführung", Hauptdarstellerin Sarah Horak und "ihr Männer-Quintett singen […] hervorragend".
kulturkanal, 23.10.2017
Sarah Horak singt und spielt die Titelrolle exzellent. Vorzüglich auch die fünf männlichen Darsteller an ihrer Seite. Das von Walter Lochmann am Klavier geleitete Septett musiziert hinreißend. Die angemessen dezente Choreografie (Sebastian Eilers), die Vielfalt rasch wechselnder Kostüme (Andrea Fisser), die pfiffige Bühnenbildidee (Daniel Unger) – eine Kopie der Sichtbeton-Seitenwände des Zuschauerraums samt den sogenannten Goldbildern darauf –, das alles ist vom Besten."
Augsburger Allgemeine, 23.10.2017
"Der Stoff ist heikel. Aber das macht gerade die Qualität dieses preisgekrönten Musicals […] aus", sagt der Kulturkanal über "Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm". Gelobt wird die Inszenierung der "zahlreichen Zeitsprünge und Schauplatzwechsel" und der "vielen raschen Rollenwechsel des Männerquintetts". Regisseur Brian Bell hat es geschafft, "Abscheu vor der Gestapo-Agentin und Verständnis für Stellas Zwangslage und ihren Überlebenswillen in der Waage zu halten, sowie dem Ernst des Themas und dem abwechslungsreichen Schauwert einer Musical-Aufführung gleichermaßen gerecht zu werden". Weiter heißt es über das Bühnenbild [Daniel Unger]: "Geschickt und unaufdringlich werden wenige Versatzstücke als Gerichtssaal-Podest oder die Treppenaufgänge als Rüstungsfabrik genutzt". Stella steht "mit ihrer zerrissenen Biografie im Mittelpunkt". Es handelt sich um eine "gut getimte Aufführung", Hauptdarstellerin Sarah Horak und "ihr Männer-Quintett singen […] hervorragend".
kulturkanal, 23.10.2017
Photos: Paul Voigt © 2017